09.10.2017

09.10.17 Saranda, Albanien

Wieso hat das e zwei Pünktchen drauf? Wie klingt das ausgesprochen?
Postkarten kaufen, nach Albanien kommt man nicht so oft.

Einen Ausflug über das Schiff gebucht, Ganztags, Gjirokastra. Ohne Essen, man soll gut frühstücken....
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Für jeden Hafen gibt es am Abend vorher eine Info auf Englisch und eine kurze Fassung auch auf Deutsch, inkl. kleinem Stadtplan
Am frühen Morgen neben Korfu:
Blick nach Albanien
Blick nach Korfu und die Azamara Quest auf dem Weg nach Kerkyra

Termin: um 8 Uhr im Theater sein. Frühstück im Buffet, dort war es schön ruhig, so früh am Morgen. Wir waren nur knapp fertig.
Aber dann standen wir auf Deck 2 vor den Türen vom Theater, und es war auf beiden Seiten zu. Hm. Mal eine Etage tiefer probieren, ob dort offen ist – da geht man außen den langen Gang entlang, hier waren wir auf diesem Schiff noch nicht gewesen, unten war offen und eine mit Funkgerät begrüßte uns dort. Und schickte uns ganz nach oben zum Eingang auf Deck 3, wo wir Klebepunkte bekamen, wir sind Gruppe 3 von 3. Bitte dort Platz nehmen und warten. Während der Wartezeit gab es von unten nette Erklärungen, wie es läuft, wo man auf dem Weg zum Tender abbiegen muss und wo man nicht gradeaus gehen darf. Es war aber sowieso gut ausgeschildert, es hätte jeder gefunden, aber sie sind 150prozentig.
Wir waren ja die letzten am Theater gewesen, die Reihenfolge, wie wir gekommen waren, wurde im Tender bis zum Bus beibehalten! Wie das wohl ging? Very british.
Kurz nach halb 9 saßen wir schon drüben im Bus. Es ist noch gut, dass man ein Jäckchen dabei hat, obwohl die Sonne lacht.
Leider hatte ich keine Chance/Zeit, den Ort in der orangen Morgensonne zu fotografieren, auch nicht ein schönes Schiffchen, die Serenissima, die der Lofoten doch wirklich zwillingsmäßig ähnlich sieht, nur schöner… das war etwas traurig (wurde aber am Abend ausgeglichen).
Wir haben im Bus einen Platz auf der linken Seite gekriegt, das hatte ich vorher so überlegt. War auch echt gut, nicht nur wegen der Sonne…. 
Saranda ist ein Sonnenfleck, sie hätten 360 Tage Sonne und sind deshalb auch Urlaubsgebiet. Vor zwei Tagen hatten sie mal Regen. Hier im Land wechselt es schnell, es hätte auch schon Schnee gegeben in den Bergen. 77% des Landes sind Berge. Saranda heißt soviel wie Clearwater, weil klares Wasser aus den Bergen kommt.

Es geht zuerst durch die engen Straßen, draußen ist erst mal eine große Baustelle, wo wir durch hoppeln, dann geht’s ins Land rein. Müll!!! Überall liegt hier Müll rum! 
Ausgrabungen
Baustelle
Wir kriegen unheimlich viele Informationen.
Irgendwo im Landesinneren gibt es ein altes Theater mit 12000 Plätzen.
Zuerst ist hinter dem Hügel nochmal eine Ebene mit einem Kanal, der von Pflanzen gereinigt werden müsste, mit einem E-Werk durch Wasserkraft, dann geht es hoch in die Berge. Immer bergauf, ewig. Rechts ist Berg, links ist Aussicht. Die Sonne ist immer auf der anderen Seite, gute Entscheidung für links.




Irgendwann nach langer Zeit sind wir oben und dann geht’s auf der anderen Seite runter. Unten ist ein breites Tal, wo wir nach links abbiegen und eine Hauptstraße noch einige Zeit entlangfahren, bis wir links Gjirokastra erreichen. Unterwegs sind einige Industrieruinen, früher wurde hier was produziert, jetzt gibt’s da keine Arbeit mehr. Es ist ihnen klar, dass der Tourismus eine gute Sache ist.
Geologie
Das Drinotal mit der Hauptstraße durchs Land
Bunker

Seit 1992 haben sie erst die Demokratie. Inzwischen haben sie mehr Frauen im Parlament als Männer. Bei den Religionen sind sie so tolerant wie es sonst nirgendwo geht. Jeder achtet jeden, keine Herabsetzungen. Das hat er extra erklärt.
Die Sprache ist … boah. Geht nicht. Hi heißt ungefähr Tschkemi. Und Danke ist schon unaussprechlich, so ähnlich wie Thaleminderit… In der Portinfo steht was kürzeres drin.
Ihr Alphabet hat 36 Buchstaben, daher das e mit Pünktchen drauf.
9 Jahre Schule ist Pflicht. Sie lernen Englisch und Französisch. 13% der Abgänger haben einen Bachelor. Es wird. Nur der Müll überall…..
Wenn sie ihre Landschaft doch so behandeln würden wie die Autos – jedes zweite Haus hat eine Lavazza, eine Stelle, wo man sein Auto waschen kann! So viele habe ich noch nie auf einmal gesehen. Machen die das täglich? Hier ist übrigens das meistgefahrene Auto ein Mercedes. Und zwar alle die, die bei uns nicht mehr gefahren werden; sie halten einfach. Wir haben einen tollen, verbeulten, halbverrosteten gesehen. Hält und fährt weitere 100000 km. Viele wurden produziert, als Axel angefangen hat zu arbeiten. Bald hört er auf.
Der albanische Musikstil ist besonders: sie machen vieles nur mit Stimmen, ohne Instrumente.


Ich habe noch nicht geschrieben, dass wir den längsten Ausflug ausgesucht haben, Discover Gjirokastra, wir waren jetzt knapp 1,5 Std. unterwegs, um 10 Uhr da. Gjirokastra ist Unesco Weltkulturerbe (seit 2005) wegen seiner Altstadt, ein Ottoman merchant town mit einem Castle oben drauf mit ziemlich dicken Mauern. Die wonderful views hatten wir schon, es kommen aber noch mehr, zuerst laufen wir vom Parkplatz etwas bergauf zu einem ziemlich neuen Hotel, dort ist Klo-Stopp, angekündigt war, das das 50 Cent kosten soll, ist aber nicht mehr so, zahlt Cunard vermutlich pauschal, dann folgt der Spaziergang zur Burg, später um 11:30 sollen wir zurück im Hotel sein für ein refreshment, und dann etwas freie Zeit für den Markt haben. Die angegebene freie Zeit hat sich schon verringert.
Dieser 7,5 Std. Ausflug kostete nur 52$ pro Person! Albanien! 
Bei den Queens wird sofort bei Buchung bezahlt.


So, jetzt sind wir also auf dem Weg immer bergauf zur Burg (deshalb steht bei der Beschreibung, es wäre ein high activity level, man muss laufen XD), und immer aufpassen, da fahren auch noch Autos (der Größe Mercedes) auf der engen Straße. Die sollten sie mal zur Fußgängerzone machen.
Die Temperatur ist nicht so, wie es aussieht, es waren heute Morgen 10 °, zwei Leute mit Bermudas müssten eigentlich ganz schön frieren. Ich brauche Halstuch und Jacke geschlossen!
Heute ist auch noch ein Fest hier, deshalb sind da noch extra Stände aufgebaut. Das passt ja und freut mich. Ich will später noch shoppen, wann kommt man schon mal nach Albanien?!
Ein paar Mal werden wir schon angesprochen, aber der Guide sagt immer was, dann versuchen sie es nicht weiter. Postkarten gibt es unterwegs, da halten wir nachher an, 5 Stück für 1,-€. Auf dem Weg nach oben verkaufen Frauen selbst gesammelte Kräuter, gehäkelte Decken und anderes.

 Neben dem Eingang der Burg ist einer mit Schieferplatten, wo er Bilder reingehauen hat, da ist die Platte heller oder dunkler. Das wäre doch was für den freien Platz an der Wand, da wir in Grönland nix gefunden hatten. Die Dächer sind hier alle mit Schiefer gedeckt, irgendwo wird gebaut, da kann man sich die Konstruktion ansehen, das wiegt nämlich beachtlich viel.
 
In der Burg bekommen wir weiter viele Erklärungen über die shining city, weil die Steine in der Sonne so weit geleuchtet haben.
In Karten erscheint Gjirokastra auch als „Kalaja e Argjirose“. Der Diktator Enver Hoxha ist hier geboren, und ein bekannter albanischer Schriftsteller, Ismail Kadare. 









Blick auf das Drinotal


Ganz hinten ist noch eine Versammlungsstätte, darüber habe ich leider nichts aufgeschrieben. Irgendwas Wichtiges findet dort regelmäßig statt. Ich glaube, es ist ein Musikfestival.


Berge zum Greifen nah

Der Uhrturm ist eingepackt. Von dort hat man einen guten Blick in die andere Richtung.
gegen die Sonne....

Im Flussbett ist kein Wasser mehr. Kommt bald wieder, wenns mal regnet.
 Panorama:

 tief runter:


Als er dann sagt, wir gehen jetzt alle zusammen den gleichen Weg zurück zum Hotel, melden wir uns ab, wir sind schneller als die Truppe, und ich will Geld hier lassen. Dazu hat er uns übrigens aufgefordert, wenn ihr hier einkauft, dann helft ihr ja den Leuten. Ist klar.
Direkt vor dem Eingang kaufe ich ihm eine Schieferplatte ab. 17 hat er draufgeschrieben, er ist mit 15 € zufrieden (von sich aus angeboten!). Er hat sogar mit Zeichensprache verstanden, was ich damit machen will und sich gefreut.
An der nächsten Ecke ist eine ältere Frau mit selbst gesammelten Gewürzen. Wir kaufen ihr ein Tütchen Oregano ab, der riecht wirklich klasse. Anderes brauchen wir leider nicht, obwohl sie jetzt ihr gesamtes Sortiment anpreist. Lavendel hätten wir sogar selbst im Garten…
Unten hatte ich schon ein Postkartengeschäft ausgeguckt, an der Kreuzung, 5 Stück, zweimal Porto, die werden nachher noch beinahe vergessen zu schreiben, aber nur beinahe, Pins gibt’s hier auch, dann kommen die anderen auch schon von oben, schlendern an uns vorbei, aber wir haben schon mal die Geschäfte betrachtet. 

Beim Hotel sind wir wieder zusammen. Es geht über den Hintereingang nach oben, Treppenlaufen hält fit!, oben ist ein Raum gerichtet mit Kaffee, Tee und gutem Marmorkuchen. Man kann sich auch ein zweites Stück holen, es ist genug da. Und wir sind ja die letzte Gruppe 😉. Die Toilette hier oben lief hinten aus… Aber in den beiden Stockwerken darunter gibt es auch noch welche, da waren wir heute Morgen.
Das Hotel muss ganz neu renoviert worden sein, es ist in einem top Zustand.

Dann dürfen wir nochmal ins Städtchen bis 13:00 am Bus. Wir erstehen noch ein Glas Marmelade (wahrscheinlich das Geschäft ihres Lebens mit 4,-€!), eine Korallenkette (die abfärbt), einen nachgemachten Geldbeutel für Tochter; alles zusammen haben wir ca. 50,-€ in dem Städtchen gelassen, ich fand das eine nette Entwicklungshilfe. Wir kommen hier vermutlich kein zweites Mal mehr hin!
Und die Postkarten konnten wir im Hotel abgeben, sie sind inzwischen angekommen.
Um 13 Uhr waren wir am Bus. Und wer war da? Wir. Der Rest kam dann um 10 nach 😊.




Unter der Mauer leben auch Leute in einer Art Verschlag. Noch nicht mal ein richtiges Haus. Umgeben von Müll. Aber Handys haben sie alle.
Die Rückfahrt war ruhig, Zeit für Siesta für viele. 


Ich habe den Müll betrachtet und darüber philosophiert, wie man das wegkriegt. Das Plastik zersetzt sich, wird immer kleiner, landet im Wasser, in den Fischen, im Trinkwasser, in Menschen….
Sie müssten es jetzt aufsammeln. Jede Schule sollte einmal im Jahr jede Klasse einen Tag lang in einem bestimmten Bereich sammeln lassen. Tut keinem weh, ist frische Luft und Gemeinschaftsarbeit. Utensilien und Busse zur Verfügung stellen, Lehrer als Aufsicht, Straße für den Vormittag sperren, nicht grade wenns regnet, es wäre zu organisieren. Damit hätten sie schon etwas weg. Es gibt keinen Meter, auch nicht im Wald, wo nicht etwas liegt. :-( . Ob ich diesen Vorschlag mal an die Regierung schreiben soll?
Ich hatte unseren Guide darauf angesprochen. Er hat es einleuchtend erklärt. Früher war alles vorgegeben, da war auch alles sauber. Es gab noch einen Gemeinschaftssinn. Jetzt ist die Freiheit da, zu tun, was man will. Dazu gehört auch, dass man seinen Müll hinschmeißen kann, wo man will, gepaart mit dem nicht mehr vorhandenen Gemeinschaftssinn. Es ist egal, ob es anderen schadet, sie machen was sie wollen, vor allem die in unserem Alter, die so lange „eingesperrt“ waren und nix durften. Das ist verständlich. Es würde sich auch jetzt langsam umkehren, die Einsicht kommt, dass das nicht gut ist, vor allem bei den Jüngeren. Aber es dauert. Und müsste eigentlich weggeräumt werden.
Auf der Rückfahrt war es wieder gut, links zu sitzen, ich glaube, ich hätte stellenweise Panik gekriegt, denn diesmal ging es direkt rechts neben dem Bus steil runter. Und mit einem Mietwagen als Beifahrerin hätte ich das nicht überlebt!

Die Versorgung durch die Familie ist hier wichtig. Die Rente reicht gar nicht. 14% Arbeitslosigkeit. 20% Mehrwertsteuer, 10% Einkommensteuer, viele unterschlagen. Sie diskutieren, das Rentenalter anzuheben.
Außerdem fahren sie hier grundsätzlich unvorsichtig. 
Und auch hier wohnen Leute:

ein typisches Müllbild.

So sind wir gefahren:
 
Zurück am Tender wollen wir noch nicht gleich aufs Schiff. Zuerst laufen wir ein Stück die Promenade entlang und wieder zurück, ein bisschen was muss man ja auch von hier noch mitkriegen, aber auf Innenstadt habe ich keine Lust mehr, wir sind mit langen Hosen und Wanderschuhen und Jacken (umgebunden) unterwegs, und hier sind ca. 27 °.  Oben in den Bergen war es frischer.







Dann laufen wir noch zum schönen Schiffchen und fotografieren, auch unseres, bevor wir zurückfahren. Am Tender bieten sie Getränke für die Rückkehrer an, das ist Service.


Pause zum Verarbeiten. Um 5 Uhr hätte man Sequence-Dance lernen können, aber das wäre zu viel gewesen nach dem Programm bis jetzt, Man(n) muss ja auch mal schlafen.





Heute habe ich keine Lust auf chic und unten essen gehen, würde lieber bis halb 8 draußen bleiben, also nach der Abfahrt mindestens eine halbe Stunde, bis wir wieder durch die enge Stelle zwischen Albanien und Korfu durch sind. Aber wir haben ja nur eine Woche, Axel ist kein Freund von Buffet, also machen wir es normal.
Sonnenuntergang ist um 06:09 vom Balkon aus, wir gehen einfach ein bisschen später, und die Stadt ist doch noch golden, was ich heute Morgen verpasst habe. Man darf zum Abendessen bis halb 7 kommen, dann machen sie zu.





Das Essen ist prima (außer, dass draußen die Landschaft ohne uns vorbei fährt), und um 7 Uhr ist es auch schon dunkel. Nach einer Stunde waren wir auch schon fertig.
Rumgetrollt im Schiff; sie machen heute Sequence-Dance, das sind festgelegte Abfolgen, die man in England in den Tanzschulen lernt, die muss man können. Ist eine gute Sache, da kann jeder mitmachen, - wenn man es kann.
Heute ist das Konzert von Philippa Healy, die am ersten Abend krank war. Sie singt richtig gut, macht auch verständliche Witze.

Es ist schon eingeteilt, dass wir in Piräus um 14:30 unseren Transfer haben werden. Bis dahin kann man alles bewacht unterstellen und das Schiff nutzen. Was für ein gechillter Abgang!
Wir sind von der deutschen Hostess Anita morgen für eine Küchenführung eingeladen worden, nur für Deutsche. Bei 38 wird der Andrang nicht zu groß sein.
Der zweite Ball wird auch nicht wie angekündigt am Mittwoch sein, sondern morgen, am Seetag. Das passt besser.

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